Die Ereignisse in der Ukraine berühren mich ganz besonders
und ich verfolge sie mit großem Interesse.
Als Anfang der 90er der Golfkrieg losbrach, war schon von
einem möglichen Flächenbrand die Rede, der unsere Zivilisation erschüttern
könnte. Und als zu dieser Zeit auch im Osten Deutschlands die
Arbeitslosenzahlen anwuchsen, wurde vor einem Bürgerkrieg gewarnt, der unser
Land in Anarchie stürzen könnte. Weder Tschernobyl noch Fukushima haben bisher
über die Region hinaus die Welt nachhaltig verändert. Sogar die Revolution
unserer Energiegewinnung, die diese Ereignisse auslösen sollten, blieb doch,
ehrlich gesagt, aus. Nine-Eleven sollte zu einem Kampf der Kulturen führen,
oder zumindest die Machenschaften der Fadenzieher hinter den Big-Brother-Staaten
entlarven. Aber beim Kampf der Kulturen kam es auf einer globalen Ebene weder
zu einem geistigen Wettbewerb der Weltanschauungen noch zu einem
flächendeckenden Verdrängungskrieg. Es blieb – schlimm genug – bei den sich
bekämpfenden Volksgruppen in Sri Lanka oder Afrika und bei den immer neu
aufflammenden idiotischen Strohfeuern der muslimischen Terroranschläge.
All das schlimm genug – aber all das auch geeignet, uns bei
den immer neuen Schreckensmeldungen in den Nachrichten abstumpfen zu lassen. Die
meisten von uns in den westlichen Industrienationen können immer noch wegsehen
und zur Tagesordnung übergehen. Wir nehmen bei den immer neuen
Katastrophenmeldungen unser Abendbrot ein und verschlucken uns noch nicht
einmal.
Irgendwie haben mich die Meldungen über die Entwicklungen in
der Ukraine nun in einer Weise elektrisiert, die ich mir kaum erklären kann.
Kürzlich fiel in den Abendnachrichten ein Satz, den ich leider nicht mehr
loswerde und der mich ehrlich besorgt macht: Russland provoziere einen Dritten
Weltkrieg, wo doch die Erinnerung an den Zweiten Weltkrieg noch nicht ganz
verblasst ist.
Putin verglich den Anschluss der Krim mit der
Wiedervereinigung Deutschlands – mich wollte das eher an den Anschluss
Österreichs anno ´38 erinnern. Und was jetzt im Osten der Ukraine abgeht,
erinnert doch stark an die aufgeheizte Atmosphäre in Polen ein Jahr später. Mit
dem Unterschied, dass die sich gegenüberstehenden Machtblöcke viel, viel größer
sind und Waffen und Armeen zur Verfügung haben, von denen das Militär des
Zweiten Weltkriegs nicht einmal zu träumen wagte.
Ja, es handelt sich um genau die
zwei Machtblöcke des berüchtigten „Kalten Krieges“. Russland ist weder
demokratisch noch hat es eine Freie oder Soziale Marktwirtschaft – Russland ist
nach wie vor sozialistisch geprägt. Das Aufflammen des Stalinismus in der
Bevölkerung wird von den offiziellen Organen nicht gerügt, sondern unterstützt.
Der Sozialismus ist in diesem Land nicht verschwunden – er hat sich nur getarnt
unter einem Mantel der „lupenreinen Demokratie“. Die Pläne der wahren
Drahtzieher hinter den Ländern und Regierungen und hinter den Systemen wie
Kapitalismus und Sozialismus wollen in Wahrheit eines: Die neue Weltordnung
unter EINER Regierung. Destabilisierung an den Grenzen der Machtblöcke hilft
ihnen dabei, deshalb wird sie von diesen wahren Machthabern und geheimen
Drahtziehern geschürt.
Es bleibt zu hoffen, dass die Ausführenden, nämlich DIE
MENSCHEN – die Menschen hinter den Waffen und Plakaten, die Menschen hinter den
Schreibtischen und Rednerpulten, die Menschen, die dort leben – rechtzeitig bemerken,
dass sie benutzt werden und dass ihre Gefühle nur gezielt manipuliert werden,
damit sie schreckliche Taten begehen, die sie in die Unmenschlichkeit führen.
Menschen, lasst euch nicht aufhetzen durch die Medien – weder gegen die eine
noch gegen die andere Fahne! Was bedeuten Fahnen? Als MENSCHEN sind wir alle
Brüder und Schwestern!
Ich möchte beten für den Frieden in der Region und dafür,
dass die Menschen in der Region erwachen und endlich erkennen, dass sie mit
diesem Nationalitätenkonflikt nur benutzt werden. Ich möchte beten dafür, dass
sie erkennen, dass sie Gottes Kinder sind, egal unter welcher Fahne.